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Vom Voodoo Opfer zur BBQ Spezialität

  • thomasvonriedt
  • 16. Dez.
  • 3 Min. Lesezeit
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Es ist wieder Zeit, den Grill auf dem Balkon oder im Garten anzuwerfen – wobei man auch durchaus den Ofen in der Küche einsetzen darf. Ein echtes Männermenü, vom Einkauf bis zum Servieren.

Was die Amerikaner seit Langem genießen, entdeckte der bekannte TV-Koch Jamie Oliver auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten. Er war überrascht, wie saftig das Huhn durch diese Methode wird.

Wahrscheinlich dachte auch er, dass die Verwendung eines echten englischen Biers das Huhn noch besser macht. Doch das stimmt nicht: Ob man ein leichtes 2% Coors Light oder ein Fuller's ESB mit 5,9% verwendet, spielt für das Huhn keine Rolle – aber für den Koch.

Also, lieber Freund, ein deutsches oder schweizerisches Bier nach deinem Geschmack passt bestens.


Heute fokussieren wir uns auf das Grillen von BBC (Beer Butt Chicken), auch bekannt als Chicken on the can. Kennst Du?


Wer diese Methode der Poulet-Zubereitung erfunden hat, lässt sich nicht zweifelsfrei klären. Sicher ist jedoch, dass das Rezept aus dem Süden der USA stammt, höchstwahrscheinlich aus Louisiana, wo Cajun-Köche ihre Gäste gerne mit Huhn verwöhnen – vielleicht nachdem sie die Hühner zuerst für eine Voodoo-Zeremonie benötigt hatten.


Tier- oder Blutopfer spielten im Voodoo eine besondere Rolle. So opferten die Anhänger mit einem Huhn ein ausgewachsenes Tier, das sie vom Ei an aufgezogen hatten. Die Opferung bedeutete daher auch einen persönlichen Verlust, der nicht materieller, sondern spiritueller Natur war. Der Loa nahm von seinem Opfer lediglich die Essenz (die Seele) auf, während die Opfernden die körperlichen Überreste (das Fleisch) weiterverwenden konnten.

Die BBQ-verrückten Texaner haben das Rezept wohl übernommen und für das gemütliche BBQ mit Freunden angepasst. Wer das Internet durchsucht, wird unzählige Varianten dieses Rezepts finden. Doch damit du nicht lange suchen musst, habe ich hier eine besondere Version für dich zusammengestellt.


Als Beilage passen Pommes Frites, Kartoffelsalat, Weges, Salate, Baked Beans, Maiskolben vom Grill – es fällt dir sicher noch Besseres ein.

 

 

Chicken on the Can

 

Zutaten

 

1 Büchse Bier 3.3 dl

1 Huhn 1. 2 kg

2 EL Barbecue Sauce

1 rote Peperoncini, entkernt

1 Bund Frühlingszwiebel, gereinigt

½ Bund Koriander oder Petersilie

Olivenöl

 

Zum Einreiben

 

1 EL gehäuft Rauch-Paprika

1 TL gehäuft Cayenne Pfeffer

1EL Fenchel Samen

1 EL Koriander Samen

1 TL Kümmel Samen

1 – 2 getrocknete Chillies

1 TL gehäuft Meersalz

1 EL gehäuft schwarzer Pferrer, frisch gemahlen

1 EL gehäuft brauner Zucker

1 EL Estragon

1 TL Knoblauchpulver

2 TL trockner Senf

 

 

Zubereitung im Ofen

 

Heize den Ofen auf 200 °C vor. Nimm das Huhn aus dem Kühlschrank und lasse es beiseite, damit es Zimmertemperatur erreicht.

Zerstoße die Gewürzmischung in einem großen Mörser und Stößel zu einem feinen Pulver, dann beträufle das Huhn mit Olivenöl.

Streue die Gewürzmischung darüber und massiere mit den Händen all die wunderbaren Aromen in jede Ecke und Ritze des Huhns ein.

Öffne das Bier und gieße etwa zwei Drittel davon aus (besser trinke es!), dann setze das Huhn vorsichtig mit der Öffnung über die Bierdose, sodass es aufrecht sitzt. Stelle das Huhn auf ein Backblech, idealerweise mit einer Auffangschale darunter. Schiebe es in den Ofen. Backe es etwa 1 Stunde und 10 Minuten, bis es goldbraun und durchgegart ist.

Um zu überprüfen, ob es fertig ist, steche mit einem Messer in den dicksten Teil des Schenkels – der austretende Saft sollte klar sein.

Bestreiche das Huhn rundherum mit der Barbecue-Sauce und stelle es für weitere 10 Minuten zurück in den Ofen, bis es dunkel und klebrig ist.

In der Zwischenzeit die Chilischote und die Frühlingszwiebeln fein schneiden und die Koriander- oder Petersilie-Blätter abzupfen.


Sobald das Huhn fertig ist, die Bierdose vorsichtig entfernen und entsorgen. Das Huhn in Stücke schneiden, mit Chili, Frühlingszwiebeln und Koriander bestreuen und servieren.

 

Zubereitung auf dem Grill

 

·      Indirektes Grillieren

·      70 – 90 Minuten

·      Weil Keulengelenke und Pürzel in Gefahr laufen, zu schnell Farbe zu nehmen, kannst du diese durch drei große rohe Erdapfelscheiben schützen, indem Du sie darunter schiebst.

·      Temperatur 150 – 180°C

 

Wer kein Bier verwenden will, kann anstelle auch Coca-Cola oder Limonade nehmen. Wem die Verwendung von Bierbüchsen Sorge bereitet, dem empfehle ich, sich den «Poultry Roaster» von Weber zu leisten.

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