Ein besonderes Turnier
- thomasvonriedt
- 26. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

In der idyllischen Region, bekannt als die Obere Alp, wo Besucher über sanfte Hügel und grüne Wiesen wandern und in der Ferne die majestätischen Alpen bewundern können, gibt es eine Gruppe von Golfsenioren, die für ihre Leidenschaft für das Spiel – ebenso wie für Wein und gutes Essen – bekannt sind. Sie nennen sich selbst die „Älpler“ und hatten beschlossen, ein besonderes Golfturnier zu veranstalten, das alles bisher Dagewesene übertreffen sollte.
Hugo, der Captain und zugleich der abenteuerlustige der Runde, hatte die ungewöhnliche Idee, das Turnier mit skurrilen Hindernissen und Herausforderungen zu versehen. Er entwarf einen Parcours mit riesigen, aufblasbaren Flamingos, einem Sandbunker voller Gummienten und einem abschüssigen Loch, das nur mit einem speziell modifizierten, hüpfenden Golfball zu spielen war.
Der Tag des Turniers begann frühmorgens, als die Sonne ihre ersten Strahlen über die schneebedeckten Gipfel schickte. Die Senioren trafen sich am Klubhaus, das malerisch an einem kleinen See lag – eigentlich einem Löschwasserteich. Jeder trug bunte, teils abenteuerliche Golfoutfits, die eher an ein Kostümfest erinnerten als an ein seriöses Turnier. Einer der Spieler fühlte sich in seinem grellbunten Golfdress besonders wohl und rechnete sich beste Siegchancen aus; andere blickten sich besorgt um, ob sie wohl jemand erkennen könnte.
„Lasst das Spektakel beginnen!“, rief Hugo mit einem breiten Grinsen und liess die Senioren zum ersten Loch aufbrechen. Es wurde viel gelacht und gescherzt, während sie versuchten, ihre Bälle durch die verrückten Hindernisse zu manövrieren. Manche Schläge landeten im Wasser, andere prallten an Felsbrocken ab und rollten in die entlegensten Winkel des Platzes. Die meisten Bälle jedoch verschwanden gierig im dichten Rough.
Die Stimmung war ausgelassen, und die Freude am Spiel stand im Vordergrund. Über den Fairways schwangen die aufblasbaren Flamingos im Wind, während die Gummienten vergnügt quietschten, sobald sie getroffen wurden – als wollten sie die Bälle wie Eier verstecken und sich danach enger zusammenkuscheln.
Nach Stunden voller Spass und ungewöhnlicher Golfkünste neigte sich das Turnier dem Ende zu. Verschwitzte Senioren standen unter der Dusche, trockneten sich mit leicht ausgefransten Frotteehandtüchern ab und erfrischten sich anschliessend beim wohlverdienten Apéro-Bier. Im Sakko, mit dem goldenen Abzeichen auf der Brust, ehrte Captain Hugo die Sieger – weniger für Punkte als für Originalität und Unterhaltungswert. Die farbenfrohen Trikots schienen einige Spieler beflügelt zu haben, sodass es zu überraschenden Ergebnissen kam.
Anschliessend nahmen die Golfer im Wintergarten Platz, wo bereits das festliche Mahl auf sie wartete.
Die Küche der Oberen Alp ist berühmt für ihre herzhaften badisch-schwäbischen Spezialitäten. Der Duft von Braten, Spätzle und Maultaschen erfüllte den Raum, als die Senioren ihre Plätze einnahmen. Es gab knusprige Schweinshaxen, saftigen Zwiebelrostbraten und reichlich Kartoffelsalat, dazu frisch gebackenes Bauernbrot. Jeder Bissen war ein Genuss – und kein Teller blieb lange leer. Das Tannenzäpfle-Bier floss in Strömen, und so mancher begann sich bereits Sorgen um die Heimfahrt zu machen. In auffälliger Kleidung und leicht beschwipst von Zöllnern oder Polizisten angehalten zu werden, wäre schliesslich schwer zu erklären.
Während des Essens tauschten die Senioren Geschichten aus, lachten über die kuriosen Ereignisse des Tages und genossen die Kameradschaft. Captain Hugo, noch immer bester Laune, erhob schliesslich sein Glas und sprach einige Worte des Dankes:
„Wir haben heute gezeigt, dass es beim Golf nicht nur um Präzision und Technik geht, sondern vor allem um Spass, Freundschaft und die Freude am Leben. Auf viele weitere Jahre solcher verrückter Turniere – und auf das Lachen, das uns jung hält! Und, liebe Kollegen, vergesst nicht: Am 17. Oktober 2024 spielen wir unser Win the Pig. Also bleibt gesund und fit – es könnte wieder Überraschungen geben!“
Die Senioren hoben ihre Gläser und stimmten lautstark zu. Der Abend klang mit heiteren Gesprächen und vielen lachenden Gesichtern aus. Einige machten sich früh auf den Heimweg, während andere witzelten, dass für manche wohl die Haustüren verschlossen sein würden, wenn sie nach 22 Uhr noch Einlass begehrten.
Die Golfsenioren von der Oberen Alp hatten einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur passionierte Golfer, sondern auch wahre Genussmenschen sind.










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