ANZACS
- thomasvonriedt
- 4. Feb.
- 2 Min. Lesezeit

Kraftkekse aus Down Under
Erst landete 1642 Abel Tasman in Neuseeland, dann James Cook 1770 in der Botany Bay, Australien. Doch lange war nicht klar, dass diese beiden Länder, damals noch Kolonien, einst gemeinsam in den Krieg ziehen würden bzw. mussten.
Der Erste Weltkrieg war bereits in vollem Gange. Die Alliierten kämpften an verschiedenen Fronten, unter anderem gegen das Osmanische Reich, damals als der "kranke Mann am Bosporus" bezeichnet.
1915 plante der britische Kriegsrat unter Winston Churchill, die strategisch wichtige Halbinsel Gallipoli (Gelibolu) zu erobern, um danach Istanbul einzunehmen und somit die Kontrolle über den Zugang zum Schwarzen Meer zu gewinnen. Für dieses Vorhaben benötigten die Briten ausreichend militärische Kräfte. Doch die gesamte Unternehmung entwickelte sich zu einer Katastrophe für die Briten sowie ihre Verbündeten und Hilfskräfte.
Die ANZAC-Truppen, ein Akronym für das Australian and New Zealand Army Corps, landeten am 25. April 1915. Die Schlacht von Gallipoli führte zu erheblichen Verlusten unter den Australiern, Neuseeländern und Maori. Bereits seit 1916 wird an diesem Tag der ANZAC Day begangen. Die irische Folkband The Pogues erinnert unter anderem im Lied And the Band Played Waltzing Matilda an das tragische Schicksal eines Soldaten dieser Zeit.
Die ANZAC-Kekse werden seit Langem mit diesem Korps in Verbindung gebracht. Man nimmt an, dass sie von Ehefrauen und Frauengruppen gebacken und den Soldaten ins Ausland geschickt wurden. Dank der haltbaren Zutaten überstanden die Kekse die langen Transportwege per Schiff unbeschadet.
Das Rezept erhielt ich einst von einer jungen Neuseeländerin – das Hausrezept ihrer Familie und habe es geringfühgig angepasst (Form).
Das Rezept ergibt 43 Kekse zu je 85 g. Meine Empfehlung: Das Gewicht pro Keks auf 42 g senken und die Menge verdoppeln. Statt runde Kekse von Hand zu formen, kann die Teigmasse auch in Stangen geformt werden, was die Lagerung erleichtert.
Die Herstellung ist denkbar einfach und macht zu zweit besonders viel Spaß. Warum also teure Sportriegel im Supermarkt kaufen, wenn man diese Kraftkekse selbst mit gesunden Zutaten herstellen kann? Ein echtes Powerfood – nicht nur für Soldaten, sondern auch für Sportler und Outdoor-Fans.
Zutaten
400 g grobe Haferflocken
280 g geraspelte Kokosnuss
680 g Mehl
2 ½ TL Natron (bi-carbonated soda), ca. 12,5 g
500 g Rohzucker (alternativ normaler weißer Zucker)
100 g gemahlene Mandeln
150 g Sonnenblumenkerne
500 g getrocknete Aprikosen
600 g Butter
400 g "Golden Syrup" von Lyle’s*
Zubereitung
Alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel vermengen.
Aprikosen fein hacken und untermischen.
Golden Syrup und Butter in einem separaten Topf schmelzen.
Natron dazugeben und mit einem Schneebesen verrühren.
Die flüssige Mischung zu den trockenen Zutaten geben und gut verrühren.
Backofen auf 180 °C vorheizen.
Aus dem Teig Kugeln formen, mit einer Gabel flachdrücken und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
20–23 Minuten bei 180 °C backen, bis die Kekse goldbraun sind.
Varianten
Kokosnuss weglassen.
Statt Aprikosen Ananas, Cranberrys, Waldbeeren oder andere getrocknete Früchte verwenden.
Birnendicksaft (Birnel) oder Goldsirup aus Zuckerrüben als Alternative zum Lyle’s Golden Syrup verwenden.
Hinweis
Lyle’s Golden Syrup ist erhältlich bei www.british-food-shop.de oder www.jims.ch









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